#AUSSTELLUNG#KUNST

JUSTYNA GÓROWSKA - WETMEWILD

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WetMeWild ist die künstlerische Verkörperung einer slawischen Wassernymphe, die aus der Region Kleinpolen im ehemaligen Galizien stammt. In ihrer Arbeit entwickelt sie eine hydrosexuelle Bewegung* im Bereich der ökologisch engagierten digitalen Kunst. Für ihre Wasserthemen greift sie auf die slawische Mythologie zurück und setzt moderne Technologien ein.
 
Die Ausstellung und die begleitende kollaborative Performance auf Einladung des Queer Museums am Sitz des Volkskundemuseum Wien finden zu einem für die Jahreszyklen besonders bedeutsamen Zeitpunkt statt. Die März-Tagundnachtgleiche ist eine Zeit der wiedergeborenen Natur und der Rituale, die Fruchtbarkeit verheißen sollen (wie das gegenseitige Beschmieren mit blühenden Gewürzen und das gegenseitige Übergießen mit Wasser während der westslawischen Dyngus-Feierlichkeiten). Dies ist die beste Zeit für hydrosexuelle Wassernymphen, die aus den Dämpfen der vorchristlichen Mythen auftauchen.
 
*Hydrosexualität (gr. Ὕδρος/hydros, lat. hydrus – ‘Wasser’; sexuales, lat. ‘Sexualität’) – in Form von Konzepten, Kunst, Artivismus – hat in jüngster Zeit begonnen, sich in den Diskursen und Praktiken der Fünften-Welle-Feminismen zu verbreiten. Sie bricht mit dem Glauben an die Zentralität des Menschen auf der Erde sowie mit dem binären Konzept von Identität. Hydrosexuelle Subjektivität ist ökologisch. Sie verbindet die Grundsätze der ökosexuellen Bewegung in der Kunst, deren Begründerinnen die kalifornischen Künstlerinnen Annie Sprinkle und Beth Stephens sind, mit der hydrofeministischen Strömung, die von der Kanadierin lettischer Abstammung, Astrida Neimanis, entwickelt wurde. Sie steht im Dialog mit dem Posthumanismus, dem feministischen neuen Materialismus und den Problemen der globalen Wasserkrise. Der Begriff wurde von Cyber-Nympho Ewelina Jarosz entwickelt.