#THEATER

KATHARSIS

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Ein Mensch steht auf einer Bühne. Sie sehen ihn an. Das ist der Moment, in dem Theater entsteht. Aber was, wenn dieser Mensch zurückblickt? Wenn er Sie ansieht? Was geschieht dann? Ist das noch immer Theater? Oder wurde eine goldene Regel gebrochen? 

Nach den Stücken DIE TRAUMDEUTUNG VON SIGMUND FREUD und ALLES, WAS DER FALL ist widmet sich das irische Regie- und Autorenduo Dead Centre in seiner dritten Arbeit für das Akademietheater dem Körper. Inspiriert von Geschichten aus Olga Tokarczuks Roman „Unrast“, beginnt der Abend damit, dass ein Schauspieler die Bühne betritt und bemerkt, dass er einen Körper hat. Das mag offensichtlich erscheinen – schließlich haben wir alle einen – aber wir bemerken nur dann wirklich, dass wir Körper haben, wenn etwas ganz Einfaches passiert: Jemand sieht uns an. In diesem Moment sind wir alle Schauspieler*innen, gezwungen, eine Rolle zu spielen, die uns eventuell nicht gefällt. Wer uns anschaut, definiert uns, gewinnt Macht über uns. Daher die Wichtigkeit, letztlich zu prüfen: Wer schaut, und wer wird angeschaut?  Von der antiken griechischen Tragödie bis zum Anatomietheater der Moderne spinnen sich die Fäden von KATHARSIS: die Geschichte eines Schauspielers und seines Körpers, der auf der Bühne nicht mehr sein eigener ist – und darüber, was in ihm steckt und was man ihm entnehmen kann. Er kann über seine Bedeutung nicht mehr entscheiden. Ist er tot? Jedenfalls opfert er sich. Er wird zu einer Figur. (Pressetext)

Mit
Ernest Allan Hausmann, Philipp Haus, Dagna Litzenberger Vinet, Safira Robens, Johannes Zirner.
Live Kamera Julia Janina Várkonyi