#LIEBLINGSEVENT#THEATER

NOAH

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Von Friedrich Ch. Zauner
Bühnenmusik: Matthias Deger
Inszenierung: Babett Arens

„Gott hat die Freude an seiner Welt verloren“, heißt es einmal bei „Noah“. Die alttestamentarische Zivilisation steht am Abgrund – überall herrscht Trostlosigkeit und Dekadenz. Selbst das Klima spielt verrückt. Es hat ewig nicht mehr geregnet und die Nahrungsmittelvorräte gehen dem Ende zu.
Das ist die Ausgangssituation von Friedrich Ch. Zauners Theaterstück „Noah“, das in den wesentlichen Punkten dem Buch Genesis folgt, die Geschichte aber in eine zeitgemäße dramatische Form überträgt – ein phantastischer Theaterstoff, der erschreckende Parallelen in unsere Gegenwart aufweist. Zauner schildert den Zusammenbruch der alten Welt in grellen Farben und mit scharfen Kontrasten: Wahrheit lässt sich nicht länger von der Lüge unterscheiden und der Stärkere entscheidet willkürlich über Recht oder Unrecht. Die Menschen taumeln orientierungslos durch den Tag oder verlieren sich in lustlosen Exzessen. Die Welt ist zukunftslos geworden.
Dieser globalen Weltuntergangsstimmung stehen Noah und seine Familie gegenüber – die letzten Gerechten, die letzten Gottgefälligen,
 
das Prinzip Hoffnung. Doch Zauners Noah ist alles andere als ein Held. Er ist vielmehr ein müder, gebrechlicher Mann, der zu viel trinkt (laut Überlieferung war Noah auch ein Winzer). Und wenn er die Stimme Gottes vernimmt, hört er sie oft genug undeutlich und vom Alkohol benebelt. Und oft genug zweifelt er, ob er die Prophezeiungen auch richtig verstanden hat. Eine Arche!? Der Bauplan? … Eine drohende Sintflut?! Der Untergang der Welt?!!Wer nun ein Trauerspiel erwartet, wird überrascht. In den grotesken Überzeichnungen des Stücks steckt viel Humor – und die Musik von Matthias Deger ist dabei mehr als bloße Untermalung: Sie sorgt für die notwendigen Brüche und Übergänge, Rhythmus- und Tempowechsel, und last not least ein Großes Finale.
(Pressetext)