„Der Marathon geht weiter, weiter, weiter! WIE LANG HALTEN SIE NOCH DURCH?“ Sydney Pollacks FilmThey Shoot Horses, Don’t They?über die Tanzmarathons zur Zeit der amerikanischen Great Depression diente Adam Russell-Jones genauso als Inspiration für sein Solo wie Rainald Goetz’ KultbuchRaveoder die Rave-Kultur in Großbritannien während der Thatcher-Jahre. Tanz als Flucht vor der Brutalität des Alltags, Tanz als Ausdruck der sozialen Zugehörigkeit – oder der Individualität. Tanz in Zeiten der Krise. Tanz als Widerstand. Als Festhalten. Als Loslassen. Zu einer wunderbar montierten Soundcollage von Moritz Haas tanzt Russell-Jones und tanzt und tanzt und tanzt, und scheint sich das Abklingen des Rausches nicht eingestehen zu wollen – sodass man selbst versucht ist, ihm eine unsichtbare Menge Tanzwütiger anzudichten. Aber er ist allein.
Choreografie und Performance: Adam Russell-Jones Sound: Moritz Haas Licht: Emilio Cordero Creative Production: Leona Tiemessen Künstlerische Beratung: Eugene Yiu Nam Cheung Dramaturgische Beratung: Mateusz Szymanówka