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ANNELIESE SCHRENK - SKALE & SKIN

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Anneliese Schrenk (geb. 1974, lebt und arbeitet in Wien) zeigt im Frühsommer 2025 im tresor des Bank Austria Kunstforum Wien eine Auswahl ihrer aktuellen Arbeiten.


Seit vielen Jahren ist die Haut zentrales Thema von Anneliese Schrenk. Als Arbeitsmaterial dient ihr unter anderem Ausstoßhaut Leder, das im Verarbeitungsprozess aufgrund irgendwelcher Defekte nicht weiter verwendet wird. Aufgespannt auf Keilrahmen tätowiert oder brennt die Künstlerin zart Motive, die an anatomische Zeichnungen der frühen Neuzeit erinnern, in die Oberfläche. Diese Häute offenbaren Schönheit wie Grausamkeit gleichermaßen und zirkulieren um Themen wie Leben in der Überflussgesellschaft, Tierverwertungsindustrie, Körperkult und -wahrnehmung. Auch Eisen- und Stahlinstrumente, die beispielsweise im Schlachtprozess oder in der Nutztierhaltung verwendet werden, arrangiert Anneliese Schrenk zu Skulpturen und Installationen, womit sie neue Bedeutungshorizonte voller Ambivalenz eröffnet lust- wie schmerzvoll, manchmal poetisch und leise, manchmal durchdringend und fast brachial.

Für den tresor hat die Künstlerin ein einzigartiges Raumarrangement aus Bildwerk, Installation und Skulptur geschaffen. Anneliese Schrenk: SCALE & SKIN setzt sich mit der Frage der Haut im ganzheitlichen Zusammenhang auseinander: Jeder Mensch, jedes Tier, jede Pflanze, jedes Ding hat eine Oberfläche/Haut und somit eine Beziehung zu diesem Material. [...] Leder war bis zur Erfindung von Kunststoff DAS Material für Industrie und Kriegsführung. Leder ist für mich aufgrund seiner inhärenten politischen Komponente interessant, so die Künstlerin.Anneliese Schrenks künstlerische Arbeit, die trotz häufiger Teilnahme an Gruppenausstellungen bis dato nur einem kleineren Kreis von Kunstkenner:innen bekannt ist, besticht durch technische Vielfalt und inhaltliche Präzision. In ihrem Œuvre ist durch Jahrzehnte hindurch ein großes Thema auszumachen, das aktueller nicht sein könnte: der Respekt vor und für das Leben und unser gemeinsames Dasein.