Der Geschichte von Ödipus, dem Sohn des Laios, König von Theben, der unwissend seinen eigenen Vater tötet. Und später, als Belohnung dafür, dass er Theben von der Sphinx befreit, Iokaste, die Witwe des Königs und damit seine eigene Mutter, zur Ehefrau erhält.
In Bodo Wartkes Bearbeitung als Solo-Theater wird aus dieser griechischen Tragödie nach Sophokles - lähmende Erinnerung an so manch' verstaubte Deutschstunde - ein musikalischer, kurzweiliger, frech und intelligent präsentierter Klassiker, der das Publikum mitreißt, der die Laune und das Bildungsniveau schlagartig hebt.
Der Klavierkabarettist schafft es in 120 Minuten mit nur neun Requisiten sowie den typischen Wartke-Zutaten - intelligente Wortspiele und elegante Reimkaskaden - den 14 handelnden Personen der Tragödie Leben einzuhauchen ohne die Glaubwürdigkeit der Geschichte mit seiner humorvollen Adaption zu untergraben. Bodo Wartke bietet mit seiner Fassung des König Ödipus einen barrierefreien Einstieg in einen zu Recht berühmten Sagenstoff, nicht nur für Schüler und Studenten.
Klavierkabarett in Reimkultur - so bezeichnet der 34-jährige Berliner Bodo Wartke seine Kunst der Unterhaltung: schmissige Lieder mit exzellent gereimten Texten voller Wortwitz, zu denen er sich selbst souverän am Klavier begleitet. "Gleichzeitig und nicht nacheinander", wie er nicht müde wird zu betonen, denn "andernfalls würde es ja doppelt so lange dauern." Seine vertonten Geschichten sind charmante Beobachtungen unseres Alltags und jener Komplikationen, die das zwischenmenschliche Miteinander aufwirft.