Innenarchitektur, Design, Klanggestaltung – Talente hat Büşra Kayıkçı viele. Nun wird die junge Türkin vor den Ohren staunender Musikliebhaber:innen zur Musik-Architektin. Schon früh kam Kayıkçı mit Klavier, Ballett und Malerei in Berührung, 2007 begann sie Innenarchitektur und Umweltdesign zu studieren. Werke von Komponist:innen wie John Cage inspirierten sie, die Welt des technischen Designs mit Komposition zu verknüpfen. 2019 veröffentlichte Kayıkçı ihr Debütalbum Eskizler („Sketches“), eine Sammlung minimalistischer Soloklavierstücke. Komponiert hat sie diese auf einem Pearl River Upright Piano, mit dessen gedämpftem Frequenzpanorama dichte Klangräume entstanden. So etwa auch in Qarib („Boot“): Rasend schnell legt Kayıkçı darin den Grundstein in den tiefen Lagen und lässt melancholische Impulse darübertröpfeln. Flinke Abwärtsläufe sorgen für ein Gefühl des Unbehagens in diesem vielschichtigen, atmosphärischen Stück, das schließlich einen wunderschönen Ausklang findet.
Die Ausnahmekünstlerin beweist immer wieder, dass präzises Design und Emotionalität Hand in Hand gehen können. „Ein Raum lebt nicht nur von vier Wänden und Beton. Es braucht Seele und Menschen, die ihn füllen“, ist Kayıkçı überzeugt, die mit ihren gefühlvollen Darbietungen jeden Konzertsaal beseelt.
