#THEATER

BURGTHEATER - RAU & JELINEK

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Erstmals wird Elfriede Jelineks Skandalstück Burgtheater in Wien aufgeführt: Milo Rau inszeniert die Satire über die NS-Verwicklungen Österreichs; erzählt wird diese anhand einer berühmten Schauspieldynastie am Burgtheater selbst. Und es zeigt sich: Burgtheater ist nicht nur einer der großen Mythen der Theatergeschichte, sondern weist auch prophetisch auf die heutige politische Situation voraus.

"Wenn mans in Wien aufführt, wirds sicher der größte Theaterskandal der Zweiten Republik!" Als Elfriede Jelinek 1981 ihre böse Posse mit Gesang ankündigte, ahnte nicht einmal sie, dass Burgtheaterihren Ruf als Nestbeschmutzerin begründen sollte. In der Satire geht es um die NS-Verwicklungen Österreichs, erzählt anhand einer berühmten Schauspieldynastie. Für den Schweizer Regisseur Milo Rau, dem Jelinek nun exklusiv die Rechte für eine späte Burgtheater-Premiere einräumte, liefert diese Erzählung nur den Ausgangspunkt. Er nimmt die österreichische Gesellschaft in den Blick: Wie steht es um unser Verhältnis zu Faschismus und Mitläufertum? Und welche Rolle spielt dabei das (Burg-)Theater?