Die Ausstellung „Antikstübchen Nachwort“ widmet sich dem Leben und Wirken von Harald Falckenberg, dem vor eineinhalb Jahren verstorbenen Sammler, Juristen und Unternehmer, der die internationale Kunstszene nachhaltig geprägt hat. Christian Jankowski nähert sich dieser schillernden Persönlichkeit mit einer großflächigen Installation und einer fünfzehnminütigen Videoarbeit.
Für das Projekt konnte Jankowski auf den gesamten privaten Nachlass Falckenbergs zugreifen – von persönlichen Gegenständen, Schriftstücken und Kleidung bis hin zu Büchern und anderen Hinterlassenschaften. Nur wenige Tage nach Falckenbergs Tod ließ er diese durch das Entrümpelungsunternehmen „Rümpelwelt“ aus dessen Wohnung abtransportieren und systematisch sortieren. Im Ausstellungsraum arrangiert Jankowski die Objekte nun nach den Kriterien der Profis und verknüpft sie mit Werbetafeln von Antiquitätengeschäften und Trödelläden, auf denen die Titel von Falckenbergs bekanntesten Kunstessays prangen.
Entstanden ist ein vielschichtiges Werk, das nicht nur das Vermächtnis des bedeutenden Kunstmäzens würdigt, dessen Sammlung Schlüsselwerke aus Fluxus, Neo-Dada, Wiener Aktionismus, Konzeptkunst, Performance und provokativer Malerei umfasst. Gleichzeitig wirft Jankowski die Frage auf: Was bleibt von einem Menschen in dem Augenblick, in dem er stirbt? Was verschwindet – und was hält, greifbar und unmittelbar, die Erinnerung wach?