In Waidhofen an der Ybbs, da kann man leicht Wunderkind sein. Aber hält in Wien, was Waidhofen versprochen hat? Dieser Herausforderung muss sich der junge Jakob Weinberger stellen, als er im Oktober 1891 am Konservatorium der Musikfreunde sein Studium beginnt. Überwältigt von Bruckners "Achter" werden Begeisterung und Interesse für diese Musik und ihren Schöpfer so stark, dass Jakob beschließt, der erste Bruckner-Biograph zu werden. Seine akribischen Versuche, den Meister und dessen Welt zu begreifen, konfrontieren Jakob auch mit eigenen Lebensfragen: Soll er sich mit Hedwig, seiner ersten Liebe, verloben? Wie positioniert er sich zu Religion und Politik? Und nicht zuletzt: Was macht der selbst ernannte Biograph, wenn er erfährt, dass ihm ein anderer diese Rolle streitig macht?
Mit seiner "Romanbiographie in vier Sätzen" komponiert der oberösterreichische Autor Christian Schacherreiter ein schelmisches Musikmosaik für den berühmten Tonkünstler und stellt zugleich die Frage: Was hält Bruckners Welt für eigene Weggabelungen bereit?
Christian Schacherreiter, geboren 1954, Studium der Germanistik und Geschichte in Salzburg. In den siebziger und achtziger Jahren gemeinsam mit dem Musiker Gerald Fratt erfolgreich mit kabarettistischen Liedern (u.a. "Salzburger Stier" 1982), 1982-1992 freier Mitarbeiter des ORF (Literatur und Hörspiel). Kolumnist, Literatur- und Musikkritiker für die OÖ. Nachrichten, Lehrbeauftragter für Literaturwissenschaft an der Pädagogischen Hochschule der Diözese Linz, Mitglied des Adalbert Stifter-Instituts. Zahlreiche Veröffentlichungen in Fachpublikationen, Zeitungen und Zeitschriften. Zuletzt erschienen: "Das Liebesleben der Stachelschweine" (Roman, 2022), "Im Heizhaus der sozialen Wärme. Das Wartungsprotokoll des Linksliberalismus" (Essay, 2020).
(Pressetext)