Das Läuten des Weckers meiner Freundin durchdringt mich. Ich habe die Zeit übersehen und gerate in Stress. Mein erster Impuls ist zu überprüfen, ob ich betrunken genug bin, um den Morgen zu überstehen. Wie führt man ein Leben im Sog der Sucht? Wie fühlt es sich an, am Totenbett der eigenen Mutter besoffen sein zu müssen, weil nichts wichtiger ist als der nächste Schluck? Gnadenlos ehrlich schreibt Daniel Wagner in „Trocken“ von dem Monster, das über Jahre hinweg jeden Moment definierte.
Mit klarem Blick seziert Daniel Wagner das Leben, das er sich der Sucht wegen aufgebürdet hat: Der Gedanke an den nächsten Schluck überlagert alle anderen...