#THEATER

DER HERR KARL - ANDREAS RODER

´

Der Feinkostmagazineur „Herr Karl“, der Antiheld des Stücks, erzählt einem „jungen Menschen“, dem Zuschauer, seine Lebensgeschichte. Dabei entpuppt sich der Erzähler zunehmend als opportunistischer Mitläufer aus dem kleinbürgerlichen Milieu, der sich vom Ende des Ersten Weltkriegs bis zum Ende der Besatzungszeit in den 1950er Jahren durchs Leben manövriert hat. Die gnadenlose Darstellung eines Mitläufers, Schlawiners, Egoisten, Opportunisten, Zynikers, Kleinbürgers und Kleinbetrügers in einer Person. Der „Herr Karl“, die Figur, ist unsterblich. Als immer gültiger Spießertyp. Für heutige Ohren ist das Monodrama einerseits - historisch - ein kurioses Exemplar aus einer vergangenen Sozialfauna, andererseits wieder oder noch immer hochaktuell in seinem Überall-und-nirgends-Dabeigewesensein und seiner gemütlichen Brutalität gegen Frauen, Tschuschen oder Juden.
(Pressetext)