#LIEBLINGSEVENT#THEATER

DIE ERFINDUNG DER DEMOKRATIE

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Besetzung
Apollon Matthias Hermann
Georg Georg Clementi
Orest Maximilian Paier
Megaira Sarah Zaharanski
Alekto Larissa Enzi
Tisiphone Tina Eberhardt
u.a.

Inszenierung Carl Philip von Maldeghem

Eine in sich gespaltene Gesellschaft ringt um eine gemeinsame Haltung. Das selten aufgeführte Stück „Die Eumeniden“, das die Trilogie des Aischylos komplettiert, wird traditionell als die Erfindung der Demokratie auf dem Theater bezeichnet und zeigt Wege der Versöhnung auf. Der Stücktext wird aktuell ergänzt durch Texte von Lea Rosh, die das Holocaust-Mahnmal in Berlin initiiert hat.

Orest tötet seine Mutter, um den von ihr vollbrachten Mord an seinem Vater zu rächen. Die Erinyen, Göttinnen der Rache, wollen diesen Bruch des Naturrechts nicht ungesühnt lassen, während Apoll Orest in Schutz nimmt. Dies ruft die Göttin Athene als Richterin auf den Plan. Im Prozess lässt sie alle Argumente vorbringen und dann die Zivilgesellschaft abstimmen. Als Stimmengleichheit herrscht, entscheidet sie zugunsten des Angeklagten und zieht sich damit den neu angefachten Zorn der Erinyen zu. Durch ihr Angebot der Partizipation und Versöhnung verwandeln sich die Rachegöttinnen in „Eumeniden“, Gutmeinende.

Der Plot kann gelesen werden als Parabel auf heutige gesellschaftliche Debatten und Proteste einer Generation, die dem Establishment nicht mehr traut und dessen Aktionen als Verbrechen gegen das Naturrecht und an der gemeinsamen Zukunft versteht. Umso spannender ist es, den Prozess des Austauschens der Argumente, der demokratischen Abstimmung und der Versöhnung auf der Bühne zu zeigen.
(Pressetext)