Künstler und Handwerker, Kunsttheoretiker und Proto-Installationskünstler, Meister öffentlichkeitswirksamer Inszenierungen und Konkurrent von Auguste Rodin – Medardo Rosso (* 1858 in Turin, † 1928 in Mailand) war einer der großen Pioniere der Moderne und eine ebenso außergewöhnliche wie eigenwillige Persönlichkeit.
Das mumok widmet dem bislang wenig beachteten Werk des italienisch-französischen Künstlers mit etwa 50 Skulpturen sowie einer großen Auswahl an Fotografien, Fotocollagen und Zeichnungen eine umfassende Retrospektive – und knüpft damit zugleich an die frühesten Sammlungsbestände des Hauses an.
Die Ausstellung setzt mit der intensiven Analyse von Rossos prozessualem und repetitivem Ansatz ein, mit dem sich der Künstler über alle Konventionen der traditionellen Skulptur hinwegsetzte. Rossos ebenso bahnbrechendes wie hermetisches Werk wird in einem weiteren Schritt durch eine konzise Auswahl von Arbeiten anderer Künstler*innen – darunter Jean-Siméon Chardin, Edgar Degas, Constantin Brâncuși, Louise Bourgeois, Jasper Johns, Robert Morris, Lynda Benglis, Eva Hesse, Marisa Merz und Phyllida Barlow –, die direkt oder indirekt mit Rosso in Resonanz stehen, geöffnet und in einen umfassenden Dialog gebracht. Die Schau folgt darin Rossos eigener künstlerischer Praxis, nicht alleine auszustellen, sondern immer in „Konversation“ mit anderen.
(Pressetext)