Eine Wand auf der Bühne, wie geschaffen für befremdliche Projektionen aus der Distanz und Erinnerungen aus der Zukunft: Die Handlung von La luz de un lago (Das Licht eines Sees) wird aus den Lebensfragmenten von Figuren gewoben, die zu verschiedenen Zeiten an verschiedenen Orten leben. Die assoziationsreiche Arbeit erzählt von Liebe und Leere, Arbeit und Gewalt. Sie changiert visuell zwischen Trugbildern und Halluzinationen und bietet pointierte Beobachtungen über eine Gesellschaft voller Widersprüche und Konflikte an.
Zudem erscheinen als textliche Beschwörung: ein Paar, das sich in der Vergangenheit bei einem Konzert in Manchester getroffen hat, zwei heimliche Liebhaber in Athen, eine trans Frau in Paris und eine Opernpremiere im zukünftigen Venedig. Das Publikum wird durch den zusätzlichen Einsatz von szenografischen Raumdeutungen und suggestiven Soundelementen in den Strudel einer schwer fassbaren, aber umso faszinierenderen Bühnenkreation gezogen. Ein Riss geht durch die Welt - und erzeugt einen Traum voller Wirklichkeiten.