#ELEKTRONIC

GEBENEDEIT

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Neu an Missgeburt: In der Megachurch ist, dass es sich um durchgehend elektronische Musik handelt. Vinzenz Landl hat sein Studium der Elektronischen Musik an der mdw erfolgreich abgeschlossen und bildet mit seinen Beats und Sounds die Basis für das etwas mehr als einstündige „Konzept“-Album, das einem typischen DJ-Set in Clubs nachempfunden ist. Auf 177 bpm.

Darüber baut Johannes Oberhuber mit seiner elektronischen Orgel und mit dem E-Bass Flächen, die sich wiederholen. Er bildet als Kontrapunkt zu den Bässen und Sounds den instrumentalen live-Part.

Und wiederum darauf setzt Lydia Haider mit ihren Texten an: Es handelt sich um umgeschriebene und die Originale entstellende Texte schon existierender und bekannter österreichischer Musiknummern, die Haider textlich covert. Die gepredigten, gerufenen und in typisch evangelikaler Manier indoktrinierenden Texte kommen Mantra-artig daher und im besten Fall kann das tanzende Publikum einfachst mitsingen bzw. mitrufen.

Haider geht während des „Sets“ auch immer wieder ins Publikum, um diesem den heiligen Messwein einzuschütten. Gecoverte Musiknummern (die sich von ihren Melodien her natürlich gegenseitig brechen und unterwandern sollen) sind etwa (in dieser Reihenfolge) das Vater Unser, A klana Indiana (hier predigt Haider den Original-Text auf Latein), die alte Kaiserhymne, Ein Hund kam in die Küche, Allee Allee, etc. Weitere Cover gibt es von Seiler und Speer, Wanda, EAV, Bruder Jakob, In de Berg bin i gern, Kabinen-Party, Ins Wasser fällt ein Stein, etc. Abschließend wird es Cover von die Arbeiter:innen von Wien und der Internationalen geben ‒ um am Ende noch eine positive Wendung und einen mehrfachen Bruch hineinzubringen.

Orgel, Bass: Johannes Oberhuber
Elektronisch: Vinzenz Landl
Predigt, Gesang: Lydia Haider