IVAN CHENG - NOWADAYS

In den Arbeiten von Ivan Cheng, die meist an Kunstinstitutionen gezeigt werden, stehen der Kontext und Formen der Verdichtung im Zentrum. Mit der Performance Nowadays in den TQW Studios begibt sich Cheng in den Theaterraum, um seinem Interesse an der Sichtbarmachung von Theatermitteln nachzugehen und dem Publikum den Raum zwischen dem Material und seiner Interpretation aufzuzeigen. Nowadays ist maßgeblich von zwei Theaterstücken inspiriert, auf denen die berühmten Broadway-Musicals Chicago und Spring Awakening (nach Frühlingserwachen von Frank Wedekind) basieren. Beide Erzählungen werden für Cheng durch Missverständnisse und die Verschleierung von Fakten vorangetrieben. Nowadays nutzt historische und inszenatorische Referenzen, um auf die fragmentierte Gegenwart hinzuweisen, in der die Vorstellung vom Kriminellen oder Dissidenten immer noch durch Techniken der Repräsentation produziert und romantisiert wird.

Ivan Cheng (er/ihm), geboren 1991 in Sydney, arbeitet mit unterschiedlichen Genres und Sprachen sowie deren Lesarten. Sein Interesse gilt dem Atmosphärischen und Impliziten. Chengs Performances beziehen den Ort der Präsentation in ein System zur Formatierung von Text und historischen Bezügen mit ein, wobei er häufig die Videokamera als strukturierendes Mittel einsetzt. Seine Arbeiten wurden u. a. im Monash University Museum of Art, im Australian Centre for Moving Image (beide Melbourne) und im Nordischen Pavillon auf der Biennale di Venezia 2024 gezeigt.