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UNEARTH - JEFTA VAN DINTHER

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​ Verbundenheit und Vergänglichkeit, Wiederbelebung und Wiederholung des bereits Entschwundenen: Die Dominikanerkirche im Kremser Stadtzentrum ist wie geschaffen für die etwa dreieinhalbstündige elegische Performance Unearth. Diese zelebriert das Werden und Vergehen, die Herstellung und Auflösung von Bewegungen, das Erklingen und Verklingen von Tönen, das Entstehen und das Entschweben von suggestiven Bildern. Die Performer:innen scheinen, angesichts der Flüchtigkeit der menschlichen Existenz, ihre Körper am Boden festnageln zu wollen.

Dann wieder extrahieren manche mit angedeuteter Gewalt vorgebliche Krankheitsherde aus den erschlafften Leibern ihrer Kolleg:innen. Münder formen Mantras und nehmen Kontakt mit anderen Mündern und weiteren Körperteilen auf. ​ Nach etwa 90 Minuten beginnt ein zweiter Zyklus dieser Langzeit-Choreografie mit dezenten Verschiebungen. Wieder treten uns expressive Körperverbindungen nahe, vielleicht zu nahe – und öffnen den Blick auf die Leere, auf das Fremde in uns selbst: Das Leben in Unearth ist ein Lied über den Tod. ​