Die Filmzeitschrift Licht-Bild-Bühne hatte damals nicht mit Superlativen gegeizt: Das Cabinet des Dr. Caligari sei nichts Geringeres als „der modernste, aktuellste, gewagteste Film, den die Welt je gesehen hat“, schrieb das Magazin 1920 und damit kurz nach der Premiere über den ersten Psychothriller der Filmgeschichte
.Einer, der sich besonders intensiv mit diesem Meilenstein der Geschichte des expressionistischen Films auseinandergesetzt hat, ist der Komponist und Musiker Karl Bartos – vielen gut bekannt als langjähriges Bandmitglied und Co-Komponist von Kraftwerk, jenen Pionieren der Elektronischen Musik, die in ihrem Bereich mindestens ebenso „modern, aktuell, gewagt“ waren. Seit fast 20 Jahren hegt der ursprünglich klassisch ausgebildete Musiker eine Leidenschaft für diesen wohl einflussreichsten deutschen Stummfilm aller Zeiten und arbeitete daran, dem experimentellen Film ein ebenso experimentelles Klanggewand zu schneidern.
Im Februar 2024 wurde diese neue Filmmusik von Karl Bartos in der Alten Oper Frankfurt uraufgeführt. Nun wird sie im Wiener Gartenbaukino auf Leinwand und Bühne gebracht. Die digital restaurierte 4K-Fassung der Friedrich-Wilhelm-Murnau-Stiftung trifft auf die Ebene der Klänge von Karl Bartos, die er auf der Bühne mit seinem Partner Mathias Black live und punktsynchron spielt und steuert.
(Pressetext)
D 1920
Regie Robert Wiene
Drehbuch Carl Mayer, Hans Janowitz
Kamera Willy Hameister
Darsteller:innen Werner Krauß, Conrad Veidt, Friedrich Feher, Lil Dagover, Hans-Heinrich von Twardowski