#LITERATUR

KENAN KOKIĆ, NICOLE COLLIGNON & FAUSTO BRADKE - ELTERNHAUS. WIE DIE ROMANE VON MORGEN KLINGEN

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​ Dort wo die Zierteller im Regal immer oben stehen, immer oben, Unansehnliches unten. Dort wo man den Garten verwildern lässt und wo im selben Garten der von brutzelnden Würstchen aufsteigende Rauch Morsezeichen bildet. Die umherwandernden Heimwerkerväter mit Zementsack über der Schulter, die Kartenhäuser auf Esstischen und die Bewohner:innen darin, die Geschirrberge am Horizont und die Wanderungen dorthin. In den Auszügen aus ihren aktuellen Romanprojekten sezieren Fausto Bradke, Nicole Collignon und Kenan Kokić den Organismus Elternhaus in seinen verschiedensten Erscheinungsformen: Als Erbe der Eltern, als Ort der Konfrontation und als Flucht vor derselben in eine Fantasiewelt. Im Fokus liegt dabei stets die Wechselwirkung zwischen Haus und Familie, wie sich Familien in ihre vier Wände einleben und wie sich dieselben vier Wände in die Menschen, ihr Denken und ihre Beziehungen einschreiben. Beziehungen, auch das wird in den zukünftigen Romanen der Autor:innen unter die Lupe genommen – die Grenzen und Sprünge von Kernfamilienverhältnissen, und wie sich diese in das Ökosystem ihrer Häuser einfügen. ​