Stefano Massini
Eine Gruppe brillanter ungarischer Wissenschaftler flieht in den 1940er-Jahren aus dem Europa der Rassengesetze. Sie versammeln sich in New York und sie sind die ersten, die sich mit der Möglichkeit der militärischen Nutzung von Uran befassen. Im „Reich“, so fürchtet man, würde bereits daran gearbeitet. Der mächtige Finanzier Alexander Sachs, litauischer Jude, knüpft von der Wall Street aus ein beeindruckendes Geldbeschaffungsnetz. Dreh- und Angelpunkt von Massinis jüngstem Stück ist Robert Oppenheimer, ein Wissenschaftler mit einem rastlosen und stets umkämpften Profil, der schon als Kind „die Suche nach einer Logik bis zum bitteren Ende“ wählte, die ihn vor seinen inneren Monstern schützen sollte. Gerade er, ein gequälter, zerbrechlicher Mensch, wird im Auftrag von
Vannevar Bush 1942 mit der wissenschaftlichen Leitung des Manhattan-Projects betraut, in einem Crescendo der Spannung, das mit dem überwältigenden Aufstieg der Berliner Kriegsmaschine und des japanischen Imperiums Hand in Hand geht.
Das Stück zeigt eine verängstigte und verwirrte Menschheit, die dazu aufgerufen ist, die Verbindung zwischen Wissenschaft und der ersten echten Massenvernichtungswaffe zu feiern. Indessen hallen die Schreie der Deportierten und jene aus den brennenden Ghettos aus Europa wider.
Pressetext
Inszenierung Claus Tröger
Besetzung
Robert Oppenheimer KS Britta Bayer
Leo Szilard / Rektor / Sektretärin / Lyman Briggs / Oppenheimers Vater / Vannevar Bush Marco Dott
Jenö Wigner / Alexander Sachs / Lehrer Nathan Axel Meinhardt
Paul Erdös / Klara / Militär / Serber Luca-Noél Bock
Ed Teller / Wigners Mutter Fabian Lichottka