Im Mittelpunkt der großangelegten internationalen Gruppenausstellung No Feeling Is Final. The Skopje Solidarity Collection stehen die bemerkenswerte Sammlung des Museums für zeitgenössische Kunst (MoCA) Skopje, ihre Entstehungsgeschichte und der historische und politische Kontext, in dem ein so ungewöhnliches Projekt möglich war.
Nach dem schweren Erdbeben, das Skopje (damals in Jugoslawien) 1963 erschütterte, wurden in einer großen Geste internationaler Solidarität erhebliche Anstrengungen unternommen, um den Wiederaufbau der zerstörten Stadt zu unterstützen. Zentrales kulturelles Element der Rekonstruktion war die Gründung eines Museums für zeitgenössische Kunst und Künstler*innen aus aller Welt stifteten Skopje Tausende von Kunstwerken. Die Sammlung des MoCA Skopje ist eine Zeitkapsel internationaler Kunst aus der Hochphase des Modernismus und zugleich eine seltene künstlerische Begegnung, die während des Kalten Krieges den Graben zwischen Ost und West überwand.
Die Kunsthalle Wien hat vier Künstler*innen und ein Künstler*innenduo eingeladen, mit der Sammlung zu arbeiten: Brook Andrew (Melbourne), Yane Calovski & Hristina Ivanoska (Skopje), Siniša Ilic (Belgrad), Iman Issa (Berlin) und Gülsün Karamustafa (Istanbul). Alle haben spezifische Werke aus der Sammlung ausgewählt und ein Display entwickelt, das die historischen Werke in einen Dialog mit ihrer eigenen zeitgenössischen Praxis bringt.
Die Fotografin Elfie Semotan (Wien) wurde eingeladen, den urbanen Kontext von Skopje und das Museum zu dokumentieren, und die Autorin Barbi Markovic (Wien) erhielt den Auftrag, ein fiktionales Reisetagebuch zu schreiben, das im umfangreichen Booklet zur Ausstellung abgedruckt wird.
Die Ausstellung präsentiert außerdem umfangreiches Archivmaterial über das Erdbeben, den Wiederaufbau der Stadt und die Geschichte des MoCA Skopje.