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PARZIVAL

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Nach Wolfram von Eschenbach

mit
Caroline Baas, Lennart Preining, Julian Tzschentke, u.a.
Inszenierung Stephanie van Batum
Bühne und Kostüme Bettina Kirmair
Musik Alice Peterhans
Dramaturgie Thorben Meißner

Einführung / Kurzbeschreibung
nach Wolfram von Eschenbach
Was ist ein „echter Ritter“? Ein Kämpfer und Eroberer oder einer, der sich für Frieden und Mitmenschlichkeit einsetzt? Parzivals Mutter Herzeloide will ihn vor der kriegerischen Welt der Ritter bewahren, in der schon sein Vater umgekommen ist. Doch der junge Parzival will herausfinden, was es heißt, ein Ritter zu sein. Er begibt sich auf einen Road-Trip, um Abenteuer zu bestehen und erwachsen zu werden. Zunächst landet er als naiver „tumber Tor“ bei der verwahrlosten Tafelrunde von König Artus. Dort trifft er auf die ihm bislang unbekannte Generation seines Vaters. Enttäuscht von der an Artus’ Hof herrschenden Willkür, dem Karrieredenken und der Selbstsucht sucht er nach Alternativen. Findet er die „wahren Ritter“ in der christlichen Gralsgesellschaft mit ihren Utopien und hohen Idealen? Am Ende seiner Reise erkennt Parzival, dass er eigene Wertvorstellungen erlernen und Fehler machen muss, um seinen Platz in der Welt zu finden.

Vor rund 800 Jahren als umfangreiches Epos von Wolfram von Eschenbach geschrieben, war der Roman ein „Bestseller“, die Leser des Mittelalters sahen in Parzival einen Helden und Hoffnungsträger in einer unruhigen Zeit. Bis heute ist der Stoff dieses Entwicklungsromans aktuell: Ein junger Mensch sucht nach einer eigenen Identität gegen das schwere Erbe einer Heldenidee, in der sich Männlichkeit und Religion zu einem gefährlichen Gemisch verbinden. Die niederländische Regisseurin Stephanie van Batum inszeniert „Parzival“ als Coming-of-Age-Geschichte und geht dabei den Traditionslinien von Heldenmythen nach, an deren Ende die heutigen Superhelden und -heldinnen Hollywoods stehen.