Pascal Dusapins Oper Passion, 2008 in Aix-en-Provence uraufgeführt, stellt das Zwischenmenschliche in den Fokus: Lui (Er) und Lei (Sie) verstricken sich in das nie verklingende Lied der Liebe und geraten dabei an die Grenze zwischen Leidenschaft und Obsession. Bereichert wird die intime Szene durch Gli altri, die Anderen, die madrigalartig das Geschehen im Zentrum kommentieren, aber auch als Luis innere Stimme fungieren.In der Regie von Ursula Horner wird Passion zu einem Spiel mit tragischem Ausgang. Gerade die Ursachen der krankhaften Seite einer Liebesbeziehung arbeitet die aus Wien stammende Regisseurin in ihrer Inszenierung heraus: „Passion leitet sich von dem lateinischen Wort ‚passio‘ ab, das so viel wie ‚Leiden‘ oder ‚Krankheit‘ bedeutet. In unserem Sprachgebrauch wird es auch für eine schwierig zu kontrollierende Leidenschaft verwendet.“ Allerdings betont Horner auch: „Jegliche Gewalt innerhalb einer Beziehung kann und darf nicht erklärt werden, dafür gibt es keine Entschuldigung.“
Musik: Pascal Dusapin
Libretto: Pascal Dusapin und Rita de Letteriis
Melis Demiray Lei
Wolfgang Resch Lui
Walter Kobéra Musikalische Leitung
Ursula Horner Inszenierung
Norbert Chmel Bühne
Melanie Jane Frost Kostüme
Christina Bauer Klangregie und Live Elektronik
Vasil Lisichov Licht
PPCM Vokalensemble aus dem Masterstudiengang „Performance Practice in Contemporary Music” von Holger Falk an der Kunstuniversität Graz
amadeus ensemble-wien