Mitten im Trojanischen Krieg erscheint wie aus dem Nichts ein fremdes Heer, das ausschließlich aus Kriegerinnen besteht. Die Griechen halten die Frauen für potenzielle Verbündete, doch zu ihrem Erstaunen bekämpfen die Amazonen sowohl sie selbst als auch ihre trojanischen Feinde. Als Penthesilea, Königin der Amazonen, den griechischen Helden Achilles erblickt, sind beide nicht mehr zu trennen: Gegen jede Vernunft stürzen sie sich in einen Zweikampf, der alle Regeln bricht und die Ordnung der Politik und der Gefühle gleichermaßen gefährdet.
In diesem Sturm aus blutiger Begierde und unbändiger Leidenschaft erzählt Kleist eine der ungeheuerlichsten Liebesgeschichten des Theaterkanons in einer einzigartigen Sprache, die jede Regung und jeden Abgrund schonungslos offenlegt. Über Lager und Geschlechter hinweg zeigt er das Bild einer Menschheit, die jenseits von Gut und Böse mit unfassbaren Kräften ringt, die sie in und um sich selbst entdeckt. Die Wortwiege zeigt das unkonventionelle mythologische Drama von Heinrich von Kleist, das erst zwei Generationen nach dem Tod des Autors auf die Bühne gebracht wurde, in einer Fassung für drei Schauspieler:innen. Regie führt Jérôme Junod, zuhause in klassischen Texten und nun auch als Spielleiter in der Wortwiege.
(Pressetext)
Schauspiel: Nico Dorigatti, Nina C. Gabriel, Petra Staduan
Regie & Fassung: Jérôme Junod
Bühne: Andreas Lungenschmid
Kostüme: Antoaneta Stereva Di Brolio
Maske: Henriette Zwölfer
Musik und Sound Design: Christian Mair
Körper-Coaching: Martin Woldan
Licht: Lukas Kaltenbäck
Dramaturgie: Marie-Therese Handle-Pfeiffer
Text: Heinrich von Kleist