Den dunkelgrau in schwarzmalenden, hoffnungslosen, ausweglosen, traurig-tristen Kafka haben wohl die meisten von uns im Deutschunterricht kennengelernt. Viele von uns haben ihn aus dieser Erfahrung heraus auf dem weiteren Lebensweg gern gemieden. Thomas Maurer möchte an diesem Abend Kafkas andere Seite zeigen, die eigentlich keine andere Seite ist, sondern oft nur ein anderer Blickwinkel.
Mit Kafkas Komik verhält es sich ähnlich wie mit diesen merkwürdig gemusterten Kippbildern, auf die man lange starren kann, ohne die angeblich darin verborgenen Zeichen zu sehen. Hat man sie aber einmal entdeckt, gehen sie nie wieder weg. Ist das denn nicht - auch - komisch, wenn einer in der Früh als Ungeziefer aufwacht und alle, ihn eingeschlossen, solange wie möglich so tun, als wär nix? Thomas Maurer wird sich diesmal jedenfalls des komischen Kafka annehmen. Ein sogenanntes Pointenfeuerwerk kann er dabei nicht in Aussicht stellen, auch der vor Vergnügen windelweich geschlagene Schenkel oder der beliebte Bauchmuskelkater vor Lachen werden voraussichtlich ausbleiben. Versprochen werden kann aber eine feine, helle, wache, immer wieder groteske Komik, niedergeschrieben von einem der größten deutschsprachigen Schriftsteller und dargebracht von einem doch ziemlich guten altgedienten Kabarett-Haudegen.