#KLASSIK#WORLD MUSIC

TONKÜNSTLER-ORCHESTER NIEDERÖSTERREICH

DIRIGENT: DIDIER BENETTI, DRISS EL MALOUMI, OUD (ARABISCHE LAUTENKLÄNGE)

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Dirigent: Didier Benetti
Driss El Maloumi, Oud
Saïd El Maloumi, Percussion
Lahoucine Baqir, Percussion

Programm
Driss El Maloumi
«Tafassil» (Arrangement und Orchestrierung: Javier Blanco)
Solo Oud
Driss El Maloumi
«People of dawn» (Arrangement und Orchestrierung: Javier Blanco)
Driss El Maloumi
«Rain dance» (Arrangement und Orchestrierung: Javier Blanco)
Driss El Maloumi
«Sounds and Odors» (Orchestrierung: Javier Vasquez)
TRIO Oud
Driss El Maloumi
«Gratitude» (Orchestrierung: Javier Vasquez)
Driss El Maloumi
«Tinkling of Time» (Orchestrierung: Javier Vasquez)
Driss El Maloumi
«The Commandments of the Tree» (Arrangement und Orchestrierung: Javier Blanco)
Driss El Maloumi
«Small dreams» (Arrangement und Orchestrierung: Javier Blanco)

Der Zauber liegt im Detail – jedenfalls in der Musik. Das arabische Wort «Tafassil» bezeichnet Einzelheiten: Ohne deren präzise Verwirklichung gibt es in der Kunst kein großes Ganzes. Der marokkanische Komponist und Musiker Driss El Maloumi ist ein international gefeierter Virtuose auf der Oud, der arabischen Kurzhalslaute. In seinem aufregenden, Grenzen überschreitenden neuen Werk «Tafassil» für Oud, Schlagzeug und Orchester, das während der Pandemie entstanden ist, spürt El Maloumi dem Verhältnis zwischen Detail und Gesamtwirkung nach, dem Kleinen mit der großen Kraft: Weltmusik mit den Tonkünstlern.

​Das Tonkünstler-Orchester ist mit seinen drei Residenzen – im Musikverein Wien, im Festspielhaus St. Pölten und in Grafenegg – einer der größten und wichtigsten musikalischen Botschafter Österreichs. Den Kernbereich der künstlerischen Arbeit bildet das traditionelle Orchesterrepertoire von der Klassik über die Romantik bis zur Musik des 20. Jahrhunderts. Chefdirigent ist seit der Saison 15–16 Yutaka Sado, einer der bedeutendsten japanischen Dirigenten unserer Zeit. Um diese erfolgreiche Partnerschaft fortzuführen, wurde sein Vertrag bis zum Ende der Konzertsaison 24–25 verlängert.

Alternative Programmwege der Tonkünstler werden von Musikern, Publikum und Presse gleichermaßen geschätzt. Die Einbeziehung von Genres wie Jazz und Weltmusik im Rahmen der «Plugged-In»-Reihe sichert dem Orchester seit mehr als zehn Jahren einen fixen Platz am Puls der Zeit. Mit Aufführungen zeitgenössischer Kompositionen stellen sich die Tonkünstler dem aktuellen Musikgeschehen. Ein Composer in Residence, unter ihnen Brett Dean, HK Gruber, Krzysztof Penderecki, Jörg Widmann, Peter Ruzicka, Konstantía Gourzí und Toshio Hosokawa, arbeitet mit den Tonkünstlern jährlich im Rahmen des Grafenegg Festivals zusammen. Auftragswerke für das Orchester schrieben Komponisten wie Arvo Pärt, Kurt Schwertsik, Friedrich Cerha und Bernd Richard Deutsch.

Die Tonkünstler sind das einzige österreichisches Symphonieorchester, das über drei Residenzen verfügt. Eine mehr als 70-jährige Tradition verbindet sie mit den Sonntagnachmittags-Konzerten im Wiener Musikverein, der noch heute erfolgreichsten Programmreihe der Tonkünstler. Das Festspielhaus St. Pölten wurde am 1. März 1997 von den Tonkünstlern feierlich eröffnet. Seither gestalten sie als Residenzorchester mit Opern-, Tanz- und Vermittlungsprojekten und umfangreichen Konzertangeboten einen entscheidenden Anteil des künstlerischen Gesamtrepertoires in der niederösterreichischen Landeshauptstadt.

In Grafenegg, wo mit dem Wolkenturm – auch er wurde von den Tonkünstlern eingeweiht – und dem Auditorium akustisch herausragende Spielstätten zur Verfügung stehen, konzertieren die Tonkünstler als Residenzorchester. Eröffnet wird die Sommersaison in Grafenegg alljährlich mit der Sommernachtsgala, die in Österreich und mehreren Ländern Europas im Fernsehen und im Radio ausgestrahlt wird.

Die wechselvolle Orchestergeschichte wurde in hohem Maße von den politischen und gesellschaftlichen Ereignissen und Umwälzungen des 20. Jahrhunderts beeinflusst. Im Oktober 1907 gab das Wiener Tonkünstler-Orchester mit 83 Musikern sein erstes Konzert im Wiener Musikverein; am Pult standen keine Geringeren als der Dvorák-Schüler Oskar Nedbal, Hans Pfitzner und Bernhard Stavenhagen, ein Schüler Franz Liszts. Unter der Leitung von Franz Schreker gestaltete das Wiener Tonkünstler-Orchester 1913 die Uraufführung der «Gurre-Lieder» von Arnold Schönberg. Von 1919 bis 1923 war Wilhelm Furtwängler Chefdirigent des Orchesters. Bruno Walter, Otto Klemperer, Felix Weingartner, Hermann Abendroth und Hans Knappertsbusch dirigierten die Tonkünstler in den Folgejahren.

Bedeutende Musikerpersönlichkeiten wie Walter Weller, Heinz Wallberg, Miltiades Caridis, Fabio Luisi, Kristjan Järvi und Andrés Orozco-Estrada waren Chefdirigenten des gegenwärtigen Tonkünstler-Orchesters, das Mitte des 20. Jahrhunderts aus dem Landessymphonieorchester Niederösterreich hervorging. Weitere wichtige künstlerische Impulse erhalten die Tonkünstler von ihren Gastdirigenten.In den vergangenen Jahren begrüßten sie viele namhafte Dirigentinnen und Dirigenten in ihren Konzerten, unter ihnen Kent Nagano, Julia Jones, Michail Jurowski, Tomáš Netopil, Andrej Boreyko, Jakob Hruša, Gilbert Varga, Simone Young, Michał Nesterowicz, Ivor Bolton und Robert Trevino. Mit angesehenen Orchesterleitern wie Hugh Wolff, Krzysztof Urbański, Michael Schønwandt, Jun Märkl, Dmitrij Kitajenko und John Storgårds verbindet die Tonkünstler eine teils langjährige und freundschaftliche Zusammenarbeit.

Zu den solistischen Partnerinnen und Partnern des Orchesters zählen neben vielen anderen Renée Fleming, Joyce DiDonato, Elisabeth Kulman, Lisa Batiashvili, Sol Gabetta, Alban Gerhardt, Cameron Carpenter und Michael Schade sowie die Pianisten Rudolf Buchbinder, Fazıl Say, Lars Vogt, Kit Armstrong und Lang Lang. Auch die Violinvirtuosinnen und -virtuosen Alina Pogostkina, Christian Tetzlaff, Augustin Hadelich, Daishin Kashimoto, Emmanuel Tjeknavorian, Arabella Steinbacher und Julia Fischer sowie der Oboist Albrecht Mayer und die Klarinettistin Sabine Meyer traten mit den Tonkünstlern auf.

Tourneen führten die Tonkünstler in den vergangenen Jahren nach Deutschland, Großbritannien, Spanien, Slowenien, Tschechien, Südkorea und Taiwan, ins Baltikum und wiederholt nach Japan. Nach der ersten großen Japan-Tournee mit Yutaka Sado 2016 reisten das Orchester und sein Chefdirigent im Mai 2018 erneut für drei Wochen nach Japan und gaben nicht weniger als 14 Konzerte in den renommiertesten Sälen des Landes. Im Frühjahr 2019 unternahmen die Tonkünstler eine vierteilige Gastspielreise nach Deutschland und traten unter anderem in der Elbphilharmonie in Hamburg auf.

(Text: TonkünstlerOrchester NÖ)