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VIEL GUT ESSEN

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Die Nerven liegen blank: Homo-Ehe, Migration, Bio-Gemüse, Euro-Krise, Feminismus – Reizthemen, die nicht nur die Stammtische und Internetforen zum Erbeben bringen. Hier die Mahnungen der politisch Korrekten, dort der Widerspruch der Reaktion: «Das wird man ja wohl noch sagen dürfen.»In dieser Gemengelage eines ständigen «Empört euch!» monologisiert in «Viel gut essen» ein moderner Jedermann, während er aus feinsten Zutaten für Frau und Sohn ein mehrgängiges Menü kocht. Weiß, heterosexuell, gutbürgerlich, gesund und in den besten Jahren, hat er beruflich nicht ganz das Erwartete erreicht, nicht ganz die erhoffte Familie gegründet, und nun wird auch noch sein Wohnviertel gentrifiziert und demnächst wahrscheinlich unbezahlbar. Ein erschreckend normaler «Verlierer» eben, dem qua Geburt jedoch das Gewinnen fest versprochen war.
 
Sibylle Berg lässt ihn über den Zustand unserer Gesellschaft schimpfen, klagen, räsonieren, begleitet von einem Männerchor, der «Volkes Stimme» spricht und dabei zunehmend ungemütlich wird. Zeitgeist-Zynikerin Berg‘s „Viel gut essen“ ist scham- und schonungslos, zynisch, provokant und ebenso brüllend komisch wie todtraurig.
(Pressetext)
 
Regie
Elke Hartmann
Mit
Elena-Maria Knapp
und
Michaela Senn