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WALD

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Was passiert, wenn sich die Natur den urbanen Raum zurückholt? Diese Frage stellt die Autorin Miriam V. Lesch in ihrem Stück Wald – und sie beantwortet sie mit einer ebenso absurden wie poetischen Vision. Über Nacht wächst auf dem Balkon einer Figur namens A. ein ausgewachsener Baum. Was zunächst wie eine groteske Störung wirkt, entpuppt sich als globales Phänomen: In ganz Mitteleuropa sprießen Bäume mitten in Städten, überwuchern Nationaldenkmäler wie den Eiffelturm und lassen die technische Infrastruktur chancenlos zurück.
Die Natur beginnt ihre Rückeroberung. Wurzeln, Pilzgeflechte und Kleinstlebewesen bahnen sich ihren Weg durch Beton und Glasfaserleitungen. Die Menschen stehen vor einer existenziellen Entscheidung: radikale Anpassung an die Natur oder Flucht in den globalen Süden. Denn, wie es im Stück heißt: „Für eine einzige Spezies braucht ihr viel zu viel Platz.“

Lesch verbindet in ihrer Erzählweise scharf beobachtete Gegenwartsthemen mit feinem Humor und surrealen Momenten. Figuren wie Bambi, Cäsar oder der römische Chronist Plinius treten ganz selbstverständlich nebeneinander auf und eröffnen absurde Perspektiven auf aktuelle Fragen: den Klimawandel, das Leben in der Stadt, Fluchtbewegungen und die Krise unserer Lebensweise. Sprachlich gelingt es der Autorin, die Natur selbst zum Sprechen zu bringen – durch Bäume, Pilze und Käfer, die ihre Sicht auf die Welt mitteilen.
Pressetext

mit Lisa Caroline Georgia Dattler, Ariana Céline Heinzelmann, Laura Herz, Denise Karner, Florentine Konrad, Leander Krembs, Liliane Marie Requardt, Anna Weber, Luca Yumiko Weber.

Regie: Florian von Hoermann | Regie Assistenz: Lena Günther | Ausstattung: Cristina Milea