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WIR SCHWESTERN

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Die unverkennbare Silhouette des Stiftes Klosterneuburg ist weithin zu sehen und steht zweifellos seit jeher für das Zentrum der Augustiner-Chorherren. Wer wusste schon, dass hier über viele Jahrhunderte eine Frauengemeinschaft an der Seite der Männer stand. Ein fast vergessenes Kapitel der Geschichte, das wieder ans Licht gebracht wird.

Es ist das Jahr 1114. Leopold III. wählt Klosterneuburg als seine Residenz und gründet gemeinsam mit seiner wohlhabenden Frau Agnes einige Jahre später das Stift. Sie errichten es als Doppelkloster: Ein Männer- und ein Frauenkloster, eine durchaus gängige Praxis im zwölften Jahrhundert. Doch, während diese Konstellation mancherorts nicht über den Versuchsstatus hinauskam, war sie in Klosterneuburg ein Erfolgskonzept – und das über 400 Jahre lang bis zur Auflösung der Frauengemeinschaft im Jahr 1568. Die neueste Forschung bezeugt, dass die Nonnen einen nennenswerten Einfluss auf die mittelalterliche Gesellschaft ausüben konnten. Ihr Kloster war ein Gedenkort, ein Ort der Vernetzung aber auch ein Zentrum der Mädchen- und Frauenbildung.

Viel Wissen um die Chorfrauen aus Klosterneuburg hat die Zeit unwiederbringlich gelöscht. Was erhalten blieb aber, zeugt von ihrer Strahlkraft, ihrem Erfolg und ihrem Wirken. Diesem ist die Ausstellung „Wir Schwestern“ gewidmet. Die Geschichte dieses Klosters, die Frauen, die dort lebten, ihre Aufgaben, ihr Alltag und ihre Feste sind zentrale Themen.   Indem der Staub der Geschichte verschwindet, bekommen die vergessenen Nonnen ihren Platz in der Geschichte zurück:  als die Augustiner-Chorfrauen von Klosterneuburg.
(Pressetext)